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Der Hongi ist mehr als einfache Bergüßung, es ist ein Zeichen des Respekts

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  Coronafreie Zone: Zwei Staatsoberhäupter begrüßen sich per Hongi in Zeiten Coronas Der Hongi – die traditionelle Begrüßung der Neuseeländischen Maori ist nicht nur Geste der Begegnung, sondern vor allem eine des tiefsten Respekts. Wenn man einen Hongi gibt, teilt man mit seinem Gegenüber mehrere Atemzüge. Das muss man sich in Zeiten Coronas wirklich mal vergegenwärtigen. Da stehen die beiden Staatsoberhäupter Neuseelands und Cook Islands ohne Maskenschutz Nase an Nase und posieren für die Kameras. Mark Brown unser Premier ist diese Woche auf Staatsbesuch mit der Aufgabe einen Termin für die Grenzöffnung zu verhandeln. Die Cook Island News, unsere lokale Zeitung, hatte heute einen ganzseitigen Aufmacher auf dem Titel mit eben diesem Foto – beide Gesichter wirken nicht wirklich entspannt.  Ihre Gesichtsausdrücke nehmen letztendlich den Ausgang ihrer Verhandlungen für den Beobachter vorweg. Arderns Ausdruck sagt so viel wie: “Mit dem QFT wird das noch nichts.“ Und Browns Gesicht: „Die G

Im Paradies steht die Zeit still - 365 Tage im Luxusstrandhotel

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Seit 365 Tagen duerfen wir jetzt schon im Hotel leben und sogar Charlies Geburtstag feier Das Corona Virus hat es nie bis nach Rarotonga geschaft. Unsere kleine Familie darf seit einem Jahr auf eine luxurioesen Hotelanlage direkt am Strand wohnen. Unsere Arbeit ist zu einem wahren Suedseeabenteuer geworden. Hier ist die Geschichte unseres Jahres am Strand. Endlose weiße Traumstrände, schattenspendende Palmenwedel die sich in der leichten Brise hin und her bewegen und dem Tag seinen natürlichen, gemächli-chen, polynesischen Rhythmus geben. Entspannen sie bei lan-gen Spaziergängen am Strand, genießen sie den Komfort unse-rer luxuriösen Villen und las-sen sie sich im Polynesien Spa bei einer Massage mit Kokos-nussöl verwöhnen, so oder so ähnlich ist ein Urlaub bei uns auf Rarotonga auf jeder Hotel Webseite beworben. Unsere klei-ne französisch/deutsche Familie lebt diesen Traum jetzt seit 365 Tage, eine ganze Umrundung um die Sonne. Es ist viel pas-siert in diesem Jahr. Kreiszeitung Weserm

Cook Islands Games 2020 - Was am Ende bleibt?

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  Oe-Vaka in Muri Lagoon Strahlende Gesichter und funkeln in den Augen vom Baby über Kinder und Jugendliche bis hin zu Erwachsenen und Großeltern. Noch ein lautes Donnern und das finale Bouquet schießt in den Himmel bis der Goldregen das ganze Stadion erleuchtet. Das Feuerwerk der Abschlusszeremonie der Cook Islands Games überstrahlt sogar das Kreuz des Südens am Firmament. Der Präsident von CISNOC dem olympischen Komitee der Cook Inseln hat seine Laudatio gehalten und war zu Recht voller Stolz auf das Erreichte, eine Sportveranstaltung von Weltformat, vor einer Rekordkulisse, zu einer Zeit, da die Welt in Angst vor der Corona Pandemie erstarrt, erlebt Rarotonga ihre eigenen Olympischen Spiele. Am Ende ist da ein Gefühl Teil von etwas ganz Besonderen und Einmaligen gewesen zu sein. Familie Meyer beim Kitesurfing Nach nur drei Monaten Vorbereitungszeit haben über 3000 Athleten aus 11 Mannschaften in 24 Sportarten haben ihre jeweiligen Besten gekürt. Die Mannschaft aus Mauke hat die

Auftakt Cook Island Games 2020

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Mit einem Mal ist es ganz still im großen Stadionrund. Am sternenklaren Himmel kann man trotz Flutlichts das Kreuz des Südens ausmachen. George George, die lokale Rugbylegende, steigt die drei Stufen mit der Fackel auf das Podest. Dann entfacht er das Feuer, die Flamme leuchtet gelb orange auf und die Cook Island Games 2020 sind offiziell eröffnet. Es ist der 2. Oktober 2020. Jubel bricht aus, die Trommeln setzten wieder ein und 3500 Menschen, Athleten, Zuschauer, Ehrengäste, Organisatoren, Tänzer und Musiker feiern zusammen die Eröffnung ihrer Spiele. Unter dem Motto: „Me okotai tatou, ka arangatu te Ipukarea“ oder auf Englisch: „Together as one we move our nation“. Frei übersetzt heißt es so viel wie, „Zusammen, als Einheit bewegen wir unsere Nation“. werden die Cook Inseln in 24 Sportarten an 20 Spielstätten ihre besten Athleten küren. Es wird eine generationenübergreifende Veranstaltung, der jüngste Athlet ist gerade einmal 10 Jahre alt und der älteste 74 Jahre jung. Die Cook Insel

Das Leben ist langsamer geworden und die Menschen sind glücklicher

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  Das Leben ist langsamer geworden und die Menschen sind glücklicher. Wir leben jetzt seit vier Wochen im Hotel. Die Cook Inseln sind nach wie vor eine COVID-19 frei Zone und zum ersten Mal in der Geschichte des Landes, bekommt jeder Arbeitnehmer eine Arbeitslosenhilfe. Wir arbeiten jetzt eine 3,5 Tage Woche und veranstalten jeden Donnerstagmittag einen BBQ für das ganze Team. Diese Woche hatten wir ein richtig tolles, tropisches Buffet mit Ika Mata, dem rohen Fischsalat, frischem Rukau in Kokusnusscreme gekocht (unserem Spinat mit Sahne sehr ähnlich), einen frischen Papaya Salat mit Afpelessig und Chili und natürlich Reis. Ohne Reis kann man es auf den Inseln keine Mahlzeit nennen. Es gibt immer und zu allem Reis. Dabei ist meiner Frau und mir eines aufgefallen, unser Team macht sich überhaupt keine Sorgen. Keiner fragt: „Wie soll es jetzt bloß weitergehen?“ „Was machen wir den nur ohne Gäste?“ Alles was man hört ist Lachen und Schmatzen um den Tisch. Jeder neckt jeden ein bis

Fonsstock am Weserstrand

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  Heute sitze ich unter Palmen und genieße die leichte Brise über dem Südpazifik. „Es gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier.“ Der alte Klassiker von Paul Kuhn ist in meinem Ohr und ich denke an die Fonsstock Absage. Ach Corona, nun auch noch das. Aber wir verstehen es ja alle, die Gesundheit geht vor und es wird schließlich ein Festival nach dem Virus geben. Liebes Fonsstock. Ein Rausch mit 1 Euro Dosenbier. Rhythmische Glückseligkeit auf der Osterwiese am Weserstrand. Fonsstosck ist auch immer Hoffen auf Sonne. Und wenn sie dann da ist, bitte nicht so stark. Unsere norddeutsche Haut ist dafür nicht gemacht, zum Glück hat die Bierbude eine schattenspendende Persenning. Generationen übergreifendes Schunkeln beim Nordenhamer Shanty Chor, gesellschaftliche-Schichten-auflösendes Pogo auf Butjadinger Stroh, im Matsch vor der Bühne sind wir alle wieder die Jungs aus der Siedlung. Wir haben ALLE Schlacke im Knie von den Aschenplätzen der Region, unsere Fußballschuhe waren schwarz.

COVID-19 freie Zone

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Heute vor genau sechs Monaten haben wir unsere letzten G ä ste mit einem Glass Champagner verabschiedet. Das Hotel hat seitdem keinen einzigen Dollar Umsatz gemacht. Am 21. M ä rz 2020 dachten wir noch, diese Corona Geschichte sei in ein paar Monaten wieder vorbei. Heute ist der 21. September 2020 und kein Ende in Sicht. Artikel erschienen in der Kreiszeitung Wesermarsch am 21. April 2020 COVID-19 freie Zone!   Es ist offiziell, am 16 April hat der Premierminister in einem Live Video stream auf Facebook erklärt, dass die letzten Tests aus Neuseeland negative zurückgekommen sind. Die Cook Inseln sind eine COVID-19 freie Zone. Jetzt leben wir wahrlich in einem Südsee Paradies. Eigentlich, ein Wort, das man eigentlich nicht verwenden sollte, denn es zeigt eine Unentschlossenheit an, aber wegen Corona kommt es doch wieder zum Einsatz. Eigentlich wollte ich im dritten Teil der Kolumne über mein Lieblingsessen schreiben. Hier auf den Cook Inseln gibt es das Nationalgericht Ika Mata es