12 – COVID-19 – Berliner Brandstifter

Berlin - Dieses Photo laesst mich irgendwie immer an Berlin denken. Wir sehen so schick Urban aus

Die erste Woche der offiziellen, vorgezogenen Schulferien liegt hinter uns. Bis jetzt funktioniert die Isolation ganz gut. Unser Alkoholkonsum haelt sich auch noch in ueberschaubaren Grenzen. Die Kinder geniessen die extra Aufmersamkeit, die sie von den Eltern bekommen in vollen Zuegen. Ab naechster Woche fangen wir dann mit unserer neuen Routine an.

Die Regierung raet: kuemmert euch um die Kinder

Was wir aus dieser Woche mitnehmen, ist das neue Miteinander in der Isolation. In meiner letzten Team Besprechung habe ich den Mitarbeitern mit auf den Weg gegeben, sich raeumlich von allen zu distanzieren und wirklich nur die absolut noetigsten Kontakte zu haben. Aber, und diesen Punkt haben wir als Team lange diskutiert, nicht mit der Kommunikation aufzuhoeren. Sich mit anderen kontinuierlich austauschen. Messenger und Co machen es dieser Tage so einfach. Man trifft sich nicht mehr persoenlich, aber kann sich trotzdem unterstuetzen.

Hier im Hotel haben wir zum Beispiel eine kleine Bibliothek wo Gaeste ausgelesene Buecher zurueck lassen und oder sich einfach ein neues aus dem Regal nehmen koennen. Hier heisst das landlaeufig einfach: Book swap. Via Facebook hat eine andere Betreiberin der Community von einem Schweizer Paearchen erzaehlt, die hier gestrandet sind und nach Lesestoff suchen. Heute kommen sie vorbei uns holen sich ein paar deutschsprachige Buecher ab. Dabei achten wir natuerlich auf social distancing. Die Buecher werden in der Rezeption auf die Eingansstufe abgelegt. Buecher sowohl als auch Stufe werden vorher desinfiziert und ein Handdesinfektionsmittle steht bereit, wenn die Leute kommen und sich die Buecher abholen. Wir werden dann nicht anwesend sein. Ausgehend davon, dass wir nach wie vor keinen Corona Fall haben, alles ein bisschen extra vorsichtig, aber es ist sicher gut sich schon mal an den Ernstfall zu gewoehnen.

Ausserdem werden Hilfsblaetter wie dieses Code Yellow poster in verschiedene Sprachen uebersetzt und Lucile und ich helfen bei der Deutschen und Franzoesischen Uebersetztung. Schon toll, was man alles machen kann, wenn man nicht 40 Stunden oder mehr, je nach Metier, arbeiten muss. So dramatisch die Szenen alle sind, die uns ueber die Nachrichten aus Europa erreichen, aber hier auf der Insel hat es einen schoenen Nebeneffekt: Menschen helfen Menschen aus reinster Naechstenliebe. Geld ist in diesen Tagen nicht die Triebfeder der Dorfgemeinschaft. Es ist die Gemeinschaft an sich. Schon spannend.

Echte Handarbeit - Prost und schoenes Wochenende

Wir lehnen uns jetzt ganz entspannt zurueck und versuchen das Wochenende zu geniessen. Bei unserem letzten Deutschland Besuch hat meine Schwaegerin ein richtig geiles Gin Tasting zum Geburtstag meines Bruders organisiert. Bis dahin dacht ich immer Gin sei Gordon’s und Gordon’s macht nach eigener Erfahrung Kopfschmerzen. Also, gab es Gin bei uns so gut wie nie. Das Tasting hat uns aber eines besseren belehrt und so geniessen wir jetzt einen tollen Gin aus der Hauptstadt: Berliner Brandstifter – hand-befuellte, nummerierte Flaschen. Etwas zum geniessen und nicht fuer jeden Tag. In diesen Tagen gilt aber mehr den je, das Leben ist zu kurz fuer schlechten Alkohol.

In diesem Sinne, euch allen ein erholsames Wochenende, bleibt gesund und ruft eine Freundin oder Freund an. Und wenn es ein alter Schulfeund ist, mir dem ihr eure erste Zigarette geteilt habt. Meldet euch, bleibt in Kontakt.

#weareinthistogether

#tourismstrong