Fonsstock am Weserstrand
Heute
sitze ich unter Palmen und genieße die leichte Brise über dem Südpazifik. „Es
gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier.“ Der alte Klassiker von Paul Kuhn
ist in meinem Ohr und ich denke an die Fonsstock Absage. Ach Corona, nun auch
noch das.
Aber
wir verstehen es ja alle, die Gesundheit geht vor und es wird schließlich ein
Festival nach dem Virus geben.
Liebes
Fonsstock. Ein Rausch mit 1 Euro Dosenbier. Rhythmische Glückseligkeit auf der
Osterwiese am Weserstrand. Fonsstosck ist auch immer Hoffen auf Sonne. Und wenn
sie dann da ist, bitte nicht so stark. Unsere norddeutsche Haut ist dafür nicht
gemacht, zum Glück hat die Bierbude eine schattenspendende Persenning.
Generationen übergreifendes Schunkeln beim Nordenhamer Shanty Chor, gesellschaftliche-Schichten-auflösendes
Pogo auf Butjadinger Stroh, im Matsch vor der Bühne sind wir alle wieder die
Jungs aus der Siedlung. Wir haben ALLE Schlacke im Knie von den Aschenplätzen
der Region, unsere Fußballschuhe waren schwarz. Sie hatten richtige Namen, wie
Kaiser 5 und man konnte sie nach dem Spiel richtig schrubben.
Fonsstock,
eine Wochenend-Utopie, die die anderen 363 Tage erträglich macht. Im Wissen,
dass es Fonsstock gibt, kann man den netten Kollegen ertragen, den Chef
ignorieren, die Nachrichten ausblenden. Alles meistern, aufgrund der
Gewissheit, dass es diesen Ort des Wir, der Villa-Kunterbunt-Philosophie (singt
still das Lied im Kopf mit, das gibt den Zeilen Gewicht) und des Rausches
wirklich gibt. Einmal im Jahr Endstadion mit dem Zug aus der Welt an den Stopps
Rodenkrichen, Kleinensiel, Nordenham: „Hier alle aussteigen bitte. Dieser Zug
endet hier.“ Und unsere Hoffnung auf ein neues, epochales Wochenende beginnt.
Und
dann? Dann kam Corona. Dieses Jahr bleiben wir alle zu Hause und trinken uns
ein Paderborner auf der heimischen Couch. Ich trinke hier ein Cooks Lager,
super leckeres, lokal gebrautes Bier. Aber Fonsstock ist wie ein gallisches
Dorf, der Himmel wird uns nicht auf den Kopf fallen, 2021 wird einfach noch seliger,
noch fröhlicher, noch bunter und es wird einfach noch viel doller in den Rausch
getanzt, als wir es ohnehin schon tun. Macht kurz die Augen zu und atmet einmal
tief ein. Riecht ihr das matschnasse Stroh unter euren Chucks, gemischt mit
Bierschaum, Tanzschweiß und Weserschifffahrt?
Drei
Songs, die für mich immer Fonsstock Gefühle wecken:
Damals:
Rantanplan
– Hamburg 8 Grad Regen
Heute:
Feine
Sahne Fischfilet – Zurück in unserer Stadt
Morgen:
100
Kilo Herz – Pass auf dich auf
Aus
Respekt vor all den abgewetzten Fingerkuppen und unzähliger Glücksmomente –
Danke Bitume
All
Star Status:
Bitume
– Wind
Fonsstock
ich freu mich auf dich, genieß die Pause, bleib gesund und wir sehen uns in
2021 am Weserstrand. Ich summe weiterhin: „Es gibt kein Bier auf Hawaii, es
gibt kein Bier“ und die Vorfreude aufs nächste Fonsstock waechst.
Sonnige
Grüße von Familie Meyer
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